Anwender-Analyse des Westdeutschen Teleradiologieverbundes auf dem 12. Anwendertreffen mit über 60 Teilnehmern
Telemedizinische Projekte sind mittlerweile eine feste Größe in der Versorgungslandschaft. Und sie gelten als vielversprechender Ansatz, um den künftigen Herausforderungen im Gesundheitswesen - allen voran dem demografischen Wandel und einer drohenden Unterversorgung in bestimmten Regionen - die Stirn zu bieten. Aber was und wem nützt die Telemedizin in der Praxis tatsächlich? Diese Frage wollte auch der Westdeutschen Teleradiologieverbund beantwortet wissen und startete eine Umfrage und Interviews unter den Teilnehmern.
"Trägt der Westdeutsche Teleradiologieverbund dazu bei, die medizinischen und ökonomischen Versorgungsprozesse der teilnehmenden Institutionen im Rahmen der aktuellen technischen Möglichkeiten zu verbessern?“ So lautet die übergeordnete Fragestellung, Die Ergebnisse wurden auf dem 12 Anwendertreffen des Westdeutschen Teleradiologieverbunds im April dieses Jahres im Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil vor über 60 Teilnehmern aus 35 Einrichtungen in Bochum präsentiert. "Aus den rund 30 Antworten konnten wir wichtige Informationen für unsere Arbeit und weitere Perspektiven aus der Analyse generieren“, so Marcus Kremers, Geschäftsführer der MedEcon Telemedizin GmbH, die den Verbund managt.
Administrative Entlastung und bessere Versorgung bestätigt
Die wichtigste Botschaft: Die Mehrheit der Befragten und der Anwender sieht einen eindeutigen Vorteil in Puncto Wissensaustausch und Versorgungsverbesserung durch die Teilnahme am Westdeutschen Teleradiologieverbund. Rund 90 Prozent der Befragten sehen eine unmittelbare, administrative Entlastung, die zu Zeit- und Kostenersparnissen führt. Außerdem - so die Ergebnisse der Befragung - trägt die Teilnahme am Verbund zu der Umsetzung flexiblerer Arbeitszeitmodelle durch den digitalen Bilddatenversand bei. Weitere Vorteile sieht die Mehrheit außerdem in einer Beschleunigung des Verlegungs- und Behandlungsprozesses durch den schnellen Bilddatenversand via DICOM E-Mail, eine daraus resultierende frühzeitige Diagnostik sowie eine schnellere Therapieeinleitung. Darüber hinaus sprechen die zusätzliche Hilfe bei der fundierten diagnostischen Entscheidung sowie die Verminderung von Doppeluntersuchungen für die aktive Teilnahme am Verbund. "Ein Großteil der Befragten definiert die Teilnahme am Verbund ausdrücklich als Wettbewerbsvorteil in einem sich schnell wandelnden Markt und betont die deutlich verbesserte Kommunikation der beteiligten Behandelnden sowie die damit einhergehende Wissensdurchdringung“, so Philipp Wöstmann, Masterstudent für Health Care Management an der Universität Hamburg, der die Umfrage auswertete und die Ergebnisse in Bochum präsentierte.
Erhebliches Potenzial für die Zukunft
Trotz der hohen Zufriedenheit sehen sowohl die Verantwortlichen des Verbunds als auch die Anwender noch Potenzial für künftige Anwendungsgebiete des Westdeutschen Teleradiologieverbundes. Marcus Kremers: "Ganz oben auf der Liste steht die Ausweitung der hervorragenden Kommunikationsmöglichkeiten auf medizinische Daten jenseits von radiologischen Bilddaten - zum Beispiel auf Arzt- oder Befundbriefe. Schon heute wird der Verbund auch interdisziplinär genutzt und kommt DICOM E-Mails auch außerhalb der Radiologie, besonders in Unfallchirurgie, Kardiologie und Neurologie, zum Einsatz. Wir erkennen, dass der Wunsch der Anwender nach einem noch stärkeren interdisziplinären und intersektoralen Austausch groß ist. Mit dem Westdeutschen Teleradiologieverbund haben wir die notwendige Struktur hierfür bereits geschaffen und schauen darum optimistisch und innovationsfreudig in die Zukunft des Projekts.“
Ergebnisse der Befragung auf einen Blick
Der Westdeutsche Teleradiologieverbund
- trägt zur administrativen Entlastung bei und führt zu personellen und materiellen Einsparungen
- ermöglicht eine flexible Arbeitsplatzgestaltung
- verbessert die Kommunikation der Beteiligten untereinander damit letztlich den Behandlungserfolg
- beschleunigt den gesamten Behandlungsprozess und entschleunigt gleichzeitig kritische Teilprozesse (zur Verfügung stellen von Informationen)
- stellt für die teilnehmenden Einrichtungen einen strategischen Wettbewerbsvorteil dar
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