Westdeutscher Teleradiologieverbund setzt auf Universitätskliniken - Vernetzung in Niedersachsen und Hessen kommt voran

  • Medecon
  • 05.10.2018

Mit der Medizinischen Hochschule Hannover und dem Universitätsklinikum Frankfurt erweitert der Verbund mit nunmehr 360 angeschlossene Einrichtungen seinen Umfang nicht nur geographisch sondern unterstützt besonders auch die regionalen Kooperationen in verschiedenen medizinischen Anwendungsszenarien, wie bei der Schlaganfall- und Schwerverletztenversorgung oder in kardiologischen und pädiatrischen Fällen.

Marcus Kremers, Geschäftsführender Gesellschafter der MedEcon Telemedizin GmbH, sieht darüber hinaus die Entwicklung, dass sich die Universitätskliniken auch untereinander stärker vernetzen. „In diesem Jahr sind allein bereits rund 1.000 Untersuchungen zwischen den Unikliniken Aachen, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster ausgetauscht worden. Mit Mainz, Frankfurt und Hannover wird sich dieser Austausch noch verstärken“. Sowohl die MHH in Hannover als auch die Uniklinik Frankfurt forcieren derzeit die Nutzung des Bildaustausches über den Westdeutschen Teleradiologieverbund. Bei einer Infoveranstaltung in der MHH, zu der rund 40 Teilnehmer aus knapp 20 verschiedenen Einrichtungen kamen, erfuhr das Projekt von den Kliniken und Praxen der Umgebung deutliche Unterstützung. Folgerichtig laufen bereits erste neue Anbindungen in einigen Einrichtungen der Region im Osten Niedersachsens. Der westliche Teil des Landes, von Osnabrück über das Emsland bis nach Oldenburg, ist bereits gut vernetzt. Aus aktuell 30 Teilnehmern in Niedersachsen sollen bis Ende des Jahres 50 werden. Auch in Hessen nimmt das Projekt Fahrt auf. Eine Veranstaltung in der Uniklinik Frankfurt soll in Kürze die Interessenten in der Region und die Kooperationspartner informieren. Auch hier sieht Kremers das kurzfristige Potential von 30-40 Einrichtungen und letztendlich die Perspektive eines Brückenschlages über Göttingen, Kassel, Marburg und Gießen nach Hannover. 2018 traten bisher 50 weitere Einrichtungen dem Verbund bei. Parallel dazu stieg die Zahl der übermittelten Untersuchungen gegenüber dem Vorjahr um 50%. Aktuell sind es knapp 40.000 Übertragungen pro Monat, die über 6.000 verschiedenen Kooperationen zwischen Kliniken bzw. Praxen unterstützen. Auch in Richtung elektronische Akten kommuniziert der Verbund und will dies, vor dem Hintergrund der Patientenakten auch weiter verstärken. Ein weiteres Entwicklungsfeld ist die Einbringung von Künstlicher Intelligenz in die telemedizinische Plattform. Ein gut besuchtes Anwendertreffen in Dortmund, auf der fünf KI-Partner ihre Lösungen präsentierten, unterstrich diese Ambition. Eine Plattform für KI-Anwendungen wird auch Workshop-Thema auf dem diesjährigen RadiologieKongressRuhr im November in Dortmund werden.


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Referenzen

Einsatzgebiete der Telemedizin

Der Verbund für medizinische Telekooperationen in der Anwendung.
Bereits jetzt deckt die Bildübertragung per DICOM E-Mail eine Vielzahl von bestehenden Anwendungsszenarien ab, die auch bei anderen Teilnehmern schnell und individuell implementiert werden können.

Die Liste der Szenarien ist bei weitem nicht abgeschlossen. Viele Möglichkeiten ergeben sich ganz individuell je nach Abläufen und Strukturen der Nutzer. So bietet der Verbund für medizinische Telekooperationen beispielswiese die Grundlage, um Teleradiologie nach StrahlenschutzVerordnung (StrlSchV) abzubilden.

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